reGIOcycle startet in die zweite Projektphase

Nach einer erfolgreichen ersten Forschungsphase startete das Projekt reGIOcycle am 01.02.2023 in die zweijährige ‚Umsetzungsphase‘.

Um sich einen Überblick über die kommenden zwei Jahre zu verschaffen, trafen sich alle Projektpartner Ende März und erarbeiteten einen gemeinsamen Meilensteinplan für das Projekt.

Nachdem die letzten Jahre auf Präsenztreffen größtenteils verzichtet werden musste, gab es den einstimmigen Beschluss nach Möglichkeit alle Folgetermine bei einem der Projektpartner im Haus abzuhalten. Für das nächste Treffen lud das Fraunhofer IWKS zu sich nach Alzenau ein. Im September gibt es voraussichtlich ein Treffen am IKT in Stuttgart und um das Jahr ausklingen zu lassen, lädt das UCB zu sich und einem gemeinsamen Weihnachtsmarktbesuch nach Augsburg ein.

Neben projektinternen Treffen, werden einzelne Projektpartner sich thematisch auf nationalen und internationalen Konferenzen austauschen. Für das Jahr 2023 sind eine Teilnahme der „Stadt-Land-Plus Statuskonferenz“, sowie die Teilnahme an der 11. Internationalen Konferenz „on industrial ecology transitions Mitte des Jahres, sowie Anfang September an der „11th International Conference on Life Cycle Management“ geplant.

Mit Beginn der Phase II wurde das Pilotprojekt ‚Augsburger Becher‘ (AB) verlängert und soll dieses Jahr auf diversen Veranstaltungen und der Augsburger Innenstadt zum Einsatz kommen. Ein besonderes Highlight wird der Einsatz auf dem Jugendfestival Modular Ende Mai sein. Hierfür, und für andere Einsatzorte werden bis Ende April weitere Becher bestellt. Für Ende Juni ist dann geplant, die Systementwicklung des ‚AB‘ abzuschließen und ihn voll einsatzfähig zur Verfügung zu stellen. Neben dem aktuell noch PP-basierten Becher arbeitet das Projektkonsortium auch daran, eine biobasierte Lösung für einen Mehrweggetränkebecher zu entwickeln. Bereits Ende dieses Monats soll eine Auswahl infrage kommender Biokunststoffe für eine zukünftige großtechnische Produktion getroffen werden. Dieser wird in den darauffolgenden Wochen bestenfalls zu einem ‚Bio-Trinkbecher‘ – einem Mehrweggetränkebecher auf Basis nachwachsender Rohstoffe – weiterentwickelt werden. Des Weiteren finden Untersuchungen zu einem Haftvermittler aus Apfeltrester statt. Bis Ende des Jahres wird die industrielle Sortierfähigkeit des Demonstratorwerkstoffs überprüft. 

Im ersten Quartal 2023 wurden Sortieranalysen am Augsburger Stadtmarkt durchgeführt, um die vorkommenden (Rest-)Abfallströme zu untersuchen. Basierend auf den Ergebnissen dieser Analyse werden Maßnahmen zur Optimierung des Abfallstroms erarbeitet und umgesetzt. Zuletzt startet Mitte des Jahres 2023 die sogenannte ‚Biotonnen-Challenge‘ an welcher ausgewählte Projektpartnerkommunen teilnehmen. Die Challenge läuft ein Jahr und soll Kommunen dabei unterstützen Fehlwürfe im organischen Abfall zu reduzieren. Teil der Kampagne sind Bildungsangebote für Kommunen und deren BürgerInnen.

Zu Beginn des kommenden Jahres stehen wissenschaftliche Publikationen zum Projektstand und Zwischenberichte an. Zudem ist geplant eine weitere Auswahl infrage kommender Biokunststoffe und Anwendungsmöglichkeiten final definieren zu können. Ein wichtiger Meilenstein ist die geplante Ausgliederung des Augsburger Bechers aus dem Projekt. Dieser soll als fertig erarbeitetes System an einen Dienstleister vollständig abgegeben werden. Bis Ende des Jahres wird über dieses Pilotprojekt ein Konzeptpapier erarbeitet, welches anderen Städten und Kommunen zur Verfügung gestellt wird. Geplant ist die Sortieranalysen und daraus abgeleiteten Maßnahmen bis Mai 2024 erfolgreich etabliert zu haben. Zudem wird Ende Juni 2024 die Biotonnen Challenge, die dann ein Jahr lief, abgeschlossen.

Wie bereits in der Forschungsphase, sollen nun in der neu gestarteten Umsetzungsphase, diverse Workshops mit Landbezug durchgeführt werden. Im April 2024 werden die ‚Augsburger Becher‘ einer wissenschaftlichen Prüfung unterzogen, um den Einfluss der Nutzung auf die Produktqualität und das Materialverhalten bewerten zu können. Bis Ende Mai 2024 laufen Untersuchungen zu biologischen Bindemitteln, für die Verklebung von biologischem Fasermaterial. Hierbei wird das Herstellen und Modifizieren von Extrakten aus Apfeltrester und Einsatz als Bindemittel in Stroh-basierten Produkten getestet. Weitere wissenschaftliche Untersuchungen laufen im Bereich Sortierfähigkeit von biobasierten Kunststoffen. Ab der zweiten Jahreshälfte wird die Einarbeitung von kommerziell erhältlichen NIR-Markern fokussiert und darauffolgend deren Einsatzfähigkeit in relevanten Werkstoffen geprüft. Mit Abschluss des Jahres soll ein biobasiertes Produkt entwickelt worden sein (‚Bio-Bio-Behälter‘). Auch während der Umsetzungsphase wird die Werkstoff- bzw. Produktentwicklung durch eine bilanzielle Untersuchung u.a. in Form von einer LCA begleitet.

Das Projekt endet am 31.01.2025. Bis Juli 2025 wird der Abschlussbericht veröffentlicht.

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